Schwerterträger Nr. 23/2023 - Walther K. Nehring

Art.Nr.: 14671

EUR 12,80
inkl. 7 % USt


Produktbeschreibung

Die Vierteljahreszeitschrift beschäftigt sich Heft für Heft mit dem militärischen Werdegang eines der 148 Schwerterträger. Ausführliche Einsatzberichte, Fotos und Karten schildern die Waffentaten, die zur Verleihung des Ritterkreuzes, des Eichenlaubs und der Schwerter des Porträtierten geführt haben.
 
Walther K. Nehring trat nach seinem Abitur am 16. September 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zur 8. Kompanie vom Deutsch Ordens-Infanterie-Regiment Nr. 152 nach Marienburg. Bei diesem Regiment wurde der Gutsbesitzersohn nach dem Besuch der Kriegsschule Anklam am 8. Februar 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Februar 1911 datiert. Als Zugführer zog er in den Ersten Weltkrieg, wo er 1914 im Osten verwundet wurde. Im November 1914 wurde er Adjutant des Mobilen Ersatz-Bataillons 148, im Dezember 1914 kehrte er als Bataillonsadjutant zu seinem alten Regiment zurück. Am 6. Juni 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1916 wurde er auf eigenen Wunsch zur Fliegertruppe versetzt. Nach nur 14 Tagen Flugausbildung stürzte er am 23. Juni 1916 schwer ab, wobei er sich den Kiefer brach und sich eine Gehirnerschütterung zuzog. Nach seiner Genesung übernahm er Ende 1916 die 1. (MG) / Infanterie-Regiment 22, die an der Westfront kämpfte. Am 1. Juli 1918 wurde er durch einen Bauchschuß bei Kemmelberg schwer verwundet, so dass er mehrere Monate im Lazarett zubrachte. Im 1. Weltkrieg wurde ihm nicht nur das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Er erwarb im Ersten Weltkrieg auch beide Klassen des Eisernen Kreuzes. Im November 1918 wurde Nehring Adjutant beim Kommandeur der Maschinengewehrtruppen des XX. Armeekorps in Allenstein. Anschließend wurde er bei der "Freiwilligen 41. Division" im Grenzschutz Ost eingesetzt.
 
Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Ordonanzoffizier zum Stab der Reichswehr-Brigade 20. Während sein Kamerad Oberleutnant Müller für den Befehlshaber, Generalmajor Buchholz, zuständig war, war er für die beiden Generalstabsoffiziere, Hauptmann Lieber und Hauptmann Thomas, zuständig. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er vorerst die erste Zeit als Adjutant des II. Bataillons in Rastenburg eingesetzt. 1920 und 1921 legte er die Wehrkreisprüfung ab. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann für die nächsten Jahre in die 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. März 1923 zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1923 hat er dann geheiratet. Er selbst wurde dann am 1. Oktober 1923 zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg kommandiert. Im September 1924 wurde seine Tochter Annemarie geboren. Nach dem Abschluss der Führergehilfenausbildung wurde er am 1. Oktober 1925 in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Statistische Abteilung (T 3) versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in den Stab des II. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Rastenburg versetzt. Am 1. März 1928 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Abteilung (T 1) beim Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. März 1929 wurde er dann in die 6. (Preuß.) Sanitäts-Abteilung nach Münster versetzt. Am 1. August 1929 wurde er dann für zweieinhalb Jahre zum Chef der 1. Kompanie der 6. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Münster ernannt, wo er die erste Kraftfahr-Kampfeinheit des deutschen Heeres aufstellte. Im Februar 1930 wurde sein erster Sohn Christoph geboren. Am 1. Februar 1932 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Er kam dabei als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zur Inspektion der Kraftfahrtruppen (In 6). Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1931 festgelegt. Inspekteur war Generalmajor Oswald Lutz, Chef des Stabes war damals Oberstleutnant Heinz Guderian. In den nächsten drei Jahren hatte er maßgeblichen Anteil am Aufbau der deutschen Panzerwaffe. Am 1. September 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1934 festgelegt. Im Dezember 1935 wurde sein zweiter Sohn Hubertus geboren. Ab dem 6. Oktober 1936 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin. Dort wurde er am 1. März 1937 zum Oberst befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde Oberst Nehring zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 5 ernannt.
 
Am 1. Juli 1939 erfolgte seine Ernennung zum Chef des Generalstabes des neuen XIX. Armeekorps in Wien. Mit diesem nahm er bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 am Polenfeldzug teil. Bereits in diesem wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Als Chef des Stabes vom XIX. Armeekorps, auch als Gruppe Guderian, wurde er dann im Frühjahr 1940 im Westfeldzug eingesetzt. Am 1. August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Ende Oktober 1940 wurde er abgelöst. Dafür wurde er dann zum Kommandeur der neuen 18. Panzer-Division ernannt. Ab dem Sommerbeginn 1941 führte er diese im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Nach den Erfolgen seiner Division in den Anfangswochen des Ostfeldzuges wurde er am 24. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 25. Januar 1942 gab er sein Kommando über die 18. Panzer-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Februar 1942 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Ende Februar 1942 wurde er dann nach Afrika entsendet. Dort wurde er dann Anfang März 1942 mit der Führung vom Deutschen Afrika-Korps (DAK) beauftragt. Am 1. Juli 1942 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandierenden General des DAK ernannt. Am 31. August 1942 wurde er bei einem Bombenangriff in Afrika schwer verwundet und am 10. September 1942 nach Deutschland ausgeflogen. Am 15. November 1942 wurde er, obwohl noch nicht wieder vollkommen genesen, zum Befehlshaber Tunesien ernannt. Dessen Stab, welcher praktisch noch gar nicht existierte, sollte den deutschen Brückenkopf in Tunesien sichern. Nach einigen Erfolgen bei Tebourba wurde er Anfang Dezember 1942 in die Führerreserve des OKH versetzt und wieder nach Europa gebracht. Am 10. Februar 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General des XXIV. Panzerkorps im Südabschnitt der Ostfront ernannt. Am 2. August 1943 wurde er zum fünften Mal verwundet und am 2. September 1943 mit dem Goldenen Verwundetenabzeichen ausgezeichnet. Am 8. Februar 1944 erhielt er für die Erfolge seines Korps Ende 1943 / Anfang 1944 im Raum Kanew südlich von Kiew das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Vom 21. April 1944 bis zum 1. Mai 1944 führte er vertretungsweise die 4. Panzerarmee. Danach übernahm er wieder als Kommandierender General sein XXIV. Panzerkorps. Vom 2. Juli 1944 bis Anfang August 1944 führte er vertretungsweise erneut die 4. Panzerarmee an der Weichsel. Danach wurde er für etwa zwei Wochen mit der stellvertretenden Führung des XXXXVIII. Panzerkorps beauftragt. Nach einer schweren Erkrankung übernahm er im Oktober 1944 wieder als Kommandierender General das XXIV. Panzerkorps. Nach der Befreiung des Korps aus dem Baranow-Brückenkopf im Januar 1945 und dem Rückzug zur Oder wurde er am 22. Januar 1945 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Mitte März 1945 wurde er mit der stellvertetenden Führung der 1. Panzerarmee in Oberschlesien beauftragt. Ab Anfang April 1945 wurde er dann mit der Führung der 1. Panzerarmee beauftragt und damit zum Oberbefehlshaber ernannt. Bei Kriegsende geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 31. Mai 1948 wieder entlassen.
 
Nach dem Krieg baute er sich eine zivile Karriere auf und schrieb mehrere Bücher und Artikel. Der General sprach sehr gut Englisch und Französisch. Er stand auch im Kontakt mit vielen ehemaligen Gegnern. Außerdem gehörte er der Landsmannschaft Westpreußen an. Am 27. Juli 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt. Zu seinem Ehren wurde eine Strasse in Stadtallendorf in General Nehring-Strasse umbenannt.
 
Zahlreiche Fotos, Dokumente und Farbzeichnungen illustrieren das informative Werk. 52 Seiten, viele s/w. u. farb. Abb., Pb. im Atlas-Großformat
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